Advent

Mit dem ersten Adventsonntag beginnt nicht nur die vorweihnachtliche Adventzeit, sondern auch ein neues Kirchenjahr. Der Advent gilt als eine Zeit der Stille und Besinnung. Für Christen ist er die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Das Wort kommt vom lateinischen "adventus" und bedeutet "Ankunft". Christen verbinden damit die Erinnerung an die Geburt Jesu in Bethlehem und das Erwarten seiner Wiederkunft am Ende der Zeit.

In den Gottesdiensten an den vier Adventsonntagen werden häufig Texte aus dem Alten Testament verwendet, die die Ankunft des Erlösers prophezeien. Die vier Kerzen des zum jüngeren Brauchtum zählenden Adventkranzes symbolisieren das Kommen des "Lichts der Welt". Die Zweige immergrüner Tannen stehen für das ewige Leben.

Neben der Erinnerung an die Geburt Jesu hat die Adventzeit ein zweites Thema: die Rückkehr Jesu als Weltenrichter am Ende der Zeiten. Daher hat die Adventzeit auch einen Bußcharakter. Äußere Zeichen hierfür sind die violetten Messgewänder und die violetten Bänder, die sich oft an Adventkränzen finden.

In vielen Pfarren werden an den Werktagen des Advents die sogenannten Rorate-Messen gefeiert. Der Name leitet sich ab von den ersten Worten des bekannten Liedes "Tauet, Himmel, den Gerechten", auf Lateinisch "Rorate caeli". Diese Gottesdienste werden meist früh am Morgen gefeiert, der Kirchenraum ist oft nur mit Kerzenlicht erhellt.

6.12. Nikolaus (Kirchenpatron)

Der Namenstag des Heiligen Nikolaus am 6. Dezember wird besonders feierlich begangen, ist er doch der Patron der Kirche und damit der ganzen Gemeinde.

Nikolaus kann als einer der am meisten verehrten Heiligen der Christenheit und zugleich als einer der unbekanntesten Heiligen gelten. Denn gesicherte Fakten über sein Leben gibt es kaum.

Gegen Ende des 3. Jahrhunderts geboren, wurde er bereits mit 19 Jahren von seinem Onkel zum Priester geweiht, schließlich wurde er Abt des Klosters Sion nahe dem damaligen Myra. Um das Jahr 350 starb er mit rund 60 Jahren in Myra.

Sein Leben jedoch, seine Taten – alles Legende; ein Dickicht aus Wunder- und Bekehrungserzählungen. Der Heilige von Myra – er ist zur Projektionsfläche geworden. Und damit zugleich zu einem Symbol der Verständigung und des Friedens. Ein Heiliger, der die Hand reicht – auch anderen Konfessionen und Religionen, wird er doch in der Ostkirche ebenso verehrt wie im Westen. Eine Brücke zwischen Orient und Okzident.

So wird die Erinnerung an ihn zugleich zu einem politischen Statement, hat Nikolaus sein Leben doch in einem Land verbracht, das heute für Christen ein schwieriges Pflaster darstellt

Legende um die Mitgiftspende:

Weil er sie mangels der Mitgift nicht standesgemäß verheiraten konnte, sah sich ein Vater gezwungen seine drei Töchter in die Prostitution zu verkaufen. Als Nikolaus, der damals noch nicht das Erbe seiner Familie angetreten hatte und auch noch nicht Bischof von Myra war und infolgedessen selbst über kein großes Vermögen verfügte, davon hörte, schlich er sich nächtlich an das Fenster der drei Jungfrauen und warf drei Goldklumpen hinein. Erst am dritten Tag gelang es dem Vater der jungen Frauen Nikolaus zu entdecken. Er fragte ihn nach seinem Namen und dankte ihm für seine Großzügigkeit in der Not. Diese Legende ist die Grundlage für die Darstellung des Heiligen Nikolaus mit drei goldenen Äpfeln oder Kugeln.

8.12. Mariä Empfängnis

"Mit Maria beginnt etwas ganz Neues. Sie wird die Mutter Jesu werden. Sie ist wohl die berühmteste Mutter. Viele finden bei ihr Geborgenheit und Trost." (Kardinal Christoph Schönborn)

Am 8. Dezember feiert die Katholische Kirche das "Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria" durch ihre Mutter Anna ("Mariä Empfängnis").

Dabei wird nicht - wie irrtümlich oft angenommen - die Jungfräulichkeit Mariens gefeiert, sondern die Überzeugung der Kirche, dass Maria ohne Sünde gewesen ist. Das Fest bezieht sich nicht auf die Empfängnis Jesu, sondern auf die seiner Mutter Maria, die auf natürliche Weise von ihren Eltern Anna und Joachim gezeugt, empfangen und geboren wurde.
Die Marienverehrung hat im Christentum seit Anbeginn eine zentrale Bedeutung. 1854 wurde das Dogma von der "Unbefleckten Empfängnis Mariens" von Papst Pius IX. als Glaubenslehre der katholischen Kirche verkündet. Davon zu unterscheiden ist die Lehre von der jungfräulichen Empfängnis Jesu durch den Heiligen Geist.

In Österreich hat der Feiertag am 8. Dezember eine jahrhundertelange Tradition, die bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück reicht. In der NS-Zeit wurde der Feiertag am 8. Dezember abgeschafft. Nach Ende des Krieges führte ein von hunderttausenden Österreichern getragenes Volksbegehren zur Wiedereinführung des Feiertages. Der Nationalrat beschloss im Jahr 1955, dass der 8. Dezember wieder als Feiertag begangen werden soll - als Dank für die wiederlangte Freiheit Österreichs.

15.8. Mariä Himmelfahrt

Geschichtlicher Hintergrund

Mariä Himmelfahrt oder "Mariä Aufnahme in den Himmel" ist eines der ältesten christlichen Hochfeste und findet jährlich am 15. August statt.

Mariä Himmelfahrt wurde im 5. Jahrhundert n.Chr. von Kyrill von Alexandria eingeführt, der den 15. August als Feiertag für das "Marienfest" bestimmte.  Daraus ging das römisch-katholische Hochfest "Mariä Aufnahme in den Himmel" hervor.

Dem Fest liegt der Glaube zugrunde, dass Maria, die Mutter Jesus, am Ende ihres Lebens nach ihrer Bestattung in einem steinernem Grab ganz und ungeteilt - "mit Leib und Seele" - in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen wurde. Dieses Dogma wurde von Papst Pius XII. im Jahre 1950 feierlich verkündet.

Belege für dieses Ereignis finden sich nicht, jedoch werden einige Schriftstellen als Hinweis darauf gedeutet (vergl. etwa Offb 12,1)

 

Kräuterweihe zu Mariä Himmelfahrt

Eine Legende aus dem 13. Jahrhundert berichtet, dass die Jünger Jesu Mariens Grab öffneten, darin jedoch keinen Leichnam fanden, sondern nur mehr Blüten und Kräuter. Auch ein Beiname der Mutter Gottes, die in altchristlichen Gebeten "Blume des Feldes und Lilie der Täler" genannt wird, stütz den Brauchtum der Kräuterweihe am Feiertag Mariä Himmelfahrt.

Zu einem Bündel verschnürt, werden die Kräuter während des Gottesdienstes geweiht und zu Hause getrocknet. Die gesegneten Sträuße werden dann auf dem Dachboden onder im "Herrgottswinkel" aufgehängt, wo sie gegen Krankheit, Gewitter, Blitzschlag und Unheil helfen sollen. Oftmals werden auch zerrieben Blätter kranken Tieren ins Futter gemischt.

Kirchengeschichtlich lässt sich dieser bis heute lebendige Brauch bis ins 5. Jahrhundert zurückverfolgen.

Erntedank

Im Herbst - nach eingebrachter Ernte - danken wir Gott für die gute Ernte mit einem Fest. Entstanden aus einer Zeit, in der die Menschen tatsächlich bis zur nächsten Ernte (also ein Jahr) mit der eingebrachten Ernte auskommen mussten, ist das Erntedankfest auch in einer Überflusszeit ein schöner Anlass um Bewusstsein zu schaffen und Dankbarkeit zu leben.

Gestaltet wird das Erntedankfest von der Landjugend. Dabei wird die Erntekrone aus Ähren beim Einzug vom Haus der Vereine zur Kirche getragen. Dahinter folgt die Landjugend mit verschiedensten Früchten, Broten, Butter und Käse.

1.11. Allerheiligen

Um sich der Heiligen und Märtyrer zu besinnen, führte man jährliche Gedenktage ein. Mit fortschreitender Zeit wurde es allerdings unmöglich, jedem Heiligen einen eigenen Tag des Gedenkens zu widmen, sodass Allerheiligen als Fest geschaffen wurde.

Ursprünglich wurde dieses Fest am Freitag nach Ostern begangen. Papst Gregor IV. entschied schließlich im Jahr 865, den gemeinsamen jährlichen Allerheiligen-Gedenktag am 1. November

Mittlerweile ist Allerheiligen nicht nur ein kirchlicher, sondern auch fast europaweit ein gesetzlicher Feiertag der christlichen Kirche.

Obwohl an Allerheiligen ursprünglich allen Heiligen und Märtyrern gedacht wurde, steht heute das Totengedenken im Mittelpunkt. So kommt es in der gegenwärtigen Form nicht mehr zu einer strikten Trennung von Allerheiligen und Allerseelen. Traditionell besuchen viele Menschen ihre verstorbenen Verwandten zu Allerheiligen am Friedhof, schmücken die Gräber, zünden Lichter an und beten für sie. Nachmittags findet die Gräbersegnung statt.

2.11. Allerseelen

Am 2. November feiern wir eine Messe mit Gedenken an alle Verstorbenen und anschließender Gräbersegnung.

Allerseelen ändert die Blickrichtung

Es gibt einen, der sich in seinem Sterben mit dem Tod angelegt und tatsächlich gewonnen hat. Der Sieger, der den Lauf des Lebens zum Ziel gebracht hat, bestimmt uns trotz des Todes zum Leben. Seit der  Auferstehung Jesu von den Toten ist diese Richtung unumkehrbar. Nun hat für immer das Leben das letzte Wort.

Allerseelen steht in dieser österlichen Blickrichtung: Die Verbundenheit mit den Verstorbenen macht uns die eigene Sterblichkeit bewusst. Der Besuch auf dem Friedhof konfrontiert uns mit der Großmacht des Todes, die scheinbar Sieger bleibt. Ein Grab ist leer, es schenkt uns die Gewissheit: "Wir sind mitten im Sterben zum Leben bestimmt. ER gibt, wenn er nimmt." (Richard Tatzreiter)

 

Wir sind mitten im Leben
zum Sterben bestimmt,
was da steht, das wird fallen.
Der Herr gibt und nimmt.
Wir gehören für immer dem Herrn,
der uns liebt,
was auch soll uns geschehen?
Er nimmt und er gibt.
Wir sind mitten im Sterben
zum Leben bestimmt,
was da fällt, soll erstehen.
Er gibt, wenn er nimmt.

(Lothar Zenetti, 1970)

Seelensonntag

Am 1. Sonntag im November, wird der Gefallenen aller Kriege gedacht.

Die Vereine ziehen mit den Fahnen gemeinsam zum Gedenkgottesdienst in die Kirche. Nach der Messe findet die Kranzniederlegung beim Kriegerdenkmal statt.

Viele unserer Mitbürger sind während der Kriege gefallen, vermisst oder unmittelbar an den Kriegsfolgen gestorben.Diese Landsleute, Gatten, Brüder, Väter, Großväter usw. haben unser Gedenken als Mahnung zum Frieden und zur Völkerverständigung verdient. Am Seelensonntag verneigen wir uns vor den Gefallenen und Opfern beider Weltkriege, vor allen Opfern des Nazi-Regimes sowie der im Friedenseinsatz im Rahmen der UNO wie auch allen anderen im Dienst verstorbenen Angehörigen des Bundesheeres.

11.11. Heiliger Martin

In der Tradition steht der heilige Martin von Tours für Frieden und Solidarität mit Randgruppen. Er ist der Patron der Bettler, der Geächteten und Kriegsdienstverweigerer. Geboren vor 1.700 Jahren, um 316/17 in Szombathely (Steinamanger) in Pannonien/Ungarn, verbrachte er seine Jugend als Soldatensohn in Pavia. Martin diente als Offizier in einer römischen Eliteeinheit.

Ein Schlüsselmoment machte ihn weltberühmt: nördlich von Paris zerschnitt er mit dem Schwert seinen Mantel und teilte ihn mit einem Bettler, der ohne ihn erfroren wäre. In der Nacht erschien ihm Christus - in der Gestalt des Bettlers, wie um zu sagen: "was du dem geringsten meiner Brüder getan hast, das hast du mir getan." Bald darauf empfing Martin die Taufe.

Seinen Militärdienst beendete Martin und er wurde Schüler des berühmten Bischofs Hilarius von Poitiers, empfing die Priesterweihe und gründete um 360 als Einsiedler in Ligugè das erste Kloster Galliens. Als die Bürger des 100 Kilometer entfernten Tours einen neuen Bischof brauchte, wollten sie niemand anderen als den Einsiedler aus Poitiers. Der wollte zwar nicht weil er sich unwürdig fand, doch die (Martins-) Gänse sollen ihn in seinem Versteck verraten haben. Ab Juli 372 war Martin Bischof, lebte aber weiter im Kloster.

Martin ist der erste Heilige, der verehrt wurde, obwohl er kein Märtyrer war. Sein Fest am 11. November begleiten viele Bräuche wie Laternenumzüge, das Nachspielen der Mantelteilung und Ganslessen.

Cäciliensonntag

Der Cäciliensonntag wurde genannt nach der Hl. Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik.

Cäcilia soll eine hübsche adlige Römerin gewesen sein, die sich schon als Kind allein Christus angetraut fühlte. Die Eltern verheirateten sie aber mit dem heidnischen Jüngling Valerianus;  Im Brautgemach offenbarte sie dem Bräutigam: Ein Engel steht mir als Beschützer meiner Reinheit zur Seite."

Valerianus gestand Cäcilia die Unberührtheit zu unter der Bedingung, dass er den Engel sehen dürfe. Cäcilia bekehrte ihren Mann Valerianus und dessen Bruder zum Christentum. Wegen ihres Glaubens beteiligten sich diese an der verbotenen Bestattung hingerichteter Christen und wurden daraufhin selbst ins Gefängnis geworfen und hingerichtet. Bei der Verfolgung der Angehörigen der Hingerichteten fand man Cäcilia, die ihre Dienerschaft bekehrte, bevor man sie in kochendes Wasser tauchen ließ, das ihr allerdings nichts anhaben konnte. Als der Henker daraufhin versuchte, sie zu enthaupten, gelang es ihm nicht, der Heiligen den Kopf abzutrennen. Schwer verwundet, lebte sie noch drei Tage lang und verteilte ihre Reichtümer unter den Armen.

Die Heilige Cäcilia ist eine der volkstümlichsten Heiligen, besonders in den romanischen Ländern ist Cäcilia ein häufig verwendeter Mädchenname. 

Bekannt ist Cäcilia als Nothelferin und seit dem Spätmittelalter als Patronin der Kirchenmusik. Dieses Patronat verdankt sie einem Übersetzungsfehler, nach dem sie auf ihrer Hochzeit selbst die Orgel gespielt haben soll. 

Ihre Attribute sind die Orgel oder die Geige, das Schwert (als Attribut des Martyriums) und die Rose. Ihr Gedenktag ist der 22. November.